Ausbildung zum Trainer der Stahlakademie

[singlepic id=80 w=400 h=450 float=left]Jede Kampfkunst ist nur so gut wie der Kämpfer, der sie praktiziert. Und jeder Kämpfer ist nur so gut, wie es die Ausbildung, welche er genoss, ermöglicht. Es sind also letztendlich wir Vereinsleiter, Lehrer und Trainer, die eine Kampfkunst gestalten. Für das historische Fechten, das nicht auf eine durchgehende Tradierungslinie zurückgreifen kann, sondern von der Interpretation „wiedergefundener“ historischer Quellen lebt, gilt dieser Grundsatz doppelt.

Ich möchte mit der Stahlakademie ehrgeizigen Fechtern die Möglichkeit geben, sich über das reine Training hinaus an der Pflege und Weiterentwicklung „unserer“ Kampfkunst sowie unserer Kampfkunstschule zu beteiligen. Und zwar, indem ich mein Wissen und meine Erfahrung weitergebe sowie die nötigen Strukturen und Mittel für ein solches Unterfangen zur Verfügung stelle. Außerdem ist die Stahlakademie bekanntlich zur Zeit noch eine Ein-Mann-Show, ein Umstand, den ich gerne ändern würde. Es geht also um eine Trainer-Ausbildung.

Nun muss man dazu klarstellen, dass Titel wie „Fechtmeister“, „Schwertkampflehrer“ oder „Kampfkunst-Trainer“ keine geschützten Berufsbezeichnungen sind und sich de facto jedermann so nennen darf, auch wenn er vielleicht nur mit Essmessern jongliert. Zwar gibt es deutschlandweit mehrere Ansätze, entsprechende Strukturen zu etablieren und die Trainer-Ausbildung im historischen Fechten auf eine solide und seriöse Grundlage zu stellen, aber entweder finden diese keinen rechten Anklang oder stecken, wie im Fall des DDHF, noch in den Kinderschuhen (wenn auch in vielversprechenden!)
Die aktuelle Situation sieht eher so aus: Momentan finden solche Ausbildungen entweder im privaten Rahmen statt oder werden von Kleinverbänden mit wenigen Schulen angeboten. Ihre Legitimation hängt primär vom guten Ruf, dem Bekanntheitsgrad und der Reputation des jeweilig ausbildenden Lehrers ab. Das verhält sich hinsichtlich meiner eigenen Lehrtätigkeit nicht anders, doch bewege ichh mich hier auf dickem Eis und bin davon überzeugt, mich nach über 15 Jahren HEMA-Trainertätigkeit nicht verstecken zu müssen.